When life gives you lemons…
… grab some tequila Make some Tarte au Citronella!
Nun gut, mit Zitronen beschenkt werde ich nicht gerade, aber bittersüß beschreibt die letzten Wochen ziemlich gut. Zu viele Abschiede für meinen Geschmack. Von zu vielen Lieblingsmenschen. Aber hey, bedeutet auch mehr Destinationen, die ich dann besuchen fliegen darf. Ich versuche es also nur mit einem weinenden Auge zu sehen, das andere darf lachen.
Neben Mexiko hat sich nun auch England in mein geographisches Herz gedrängt und wie könnte man so eine Veränderung besser feiern als mit Essen vom Chinesen und einer Tarte aus Frankreich? Kein Scherz, unser letztes Abendmahl war Honigente und Tarte au Citron. Ersteres vom Chinarestaurant unseres Vertrauens, letztere von mir beigesteuert. Hier wurde ein letztes Mal eine lang geführte – und unsere Teenieherzen zum Höherschlagen bringende – Freitagstradition gelebt, nämlich eine große Portion Honigente vorm Fernseher zu verputzen. Am besten direkt aus der Plastikschachtel und vom genüsslichen Schlürfen einer Coladose begleitet – ein kulinarisches Erlebnis wie im Bilderbuch! Die Idee mit der Tarte war dann meine geniale Kombination aus Lieblingsfarbe (Gelb!) und Lieblingseis (Zitrone) des frischgebackenen Inselbewohners.
Da ich mit den Zutaten mal wieder – ewiges Schicksal eines vollen Kühlschranks und nix zuhaus – etwas improvisieren musste, hatte ich beim Anschneiden einen kurzen Moment der Ungewissheit, indem ich mein inneres Ninja-Ich schon dabei sah, allen die Teller wieder aus den Händen zu schlagen. Den Küchengöttern sei Dank blieb mir diese Aktion erspart, denn die Tarte ist, abgesehen von einer etwas zu braunen Kruste, wirklich gut geworden.
Also zum Rezept meiner Tarte au Citronella.
Ihr braucht:
Für den Mürbteig:
- 250g Mehl
- 130g Butter
- 70g Zucker
- 1 Ei
- Salz
Für die Zitronencreme:
- 4 Zitronen, unbehandelt!
- 160g Puderzucker
- Päckchen Vanillezucker
- 120 ml Schlagobers
Für die Glasur:
- 2 Zitronen, auch unbehandelt
- 250ml Wasser
- 120g Zucker
- 4 Eier
Und so geht’s:
- Für den Mürbteig alle Zutaten schnell verkneten, wobei die Butter kalt aus dem Kühlschrank kommen soll, damit der Teig nicht gerinnt. Dann zu einer Kugel formen und abgedeckt mindestens eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen.
- Nachdem der Teig gerastet hat, ausrollen, in eine bemehlte und gefettete (Tarte)Form legen und mit einer Gabel mehrmals einstechen. Bei 180°C Ober- und Unterhitze 10 Minuten vorbacken.
- Währenddessen die Schale der gewaschenen Zitronen abreiben und die Zitronen auspressen – das sollten ca. 120ml (gern auch mehr) Zitronensaft ergeben. Schlagobers, Vanille- und Puderzucker, Eier sowie Zitronenschale und -saft mit einem Schneebesen verrühren.
- Den etwa 5 Minuten ausgekühlten Teig mit der Zitronencreme (nicht schrecken, ist sehr flüssig!) begießen und bei 150°C backen bis die Creme stockt – das ist je nach Herd unterschiedlich, als Richtwert sind 25 Minuten gut.
- Sobald die Tarte ausgekühlt ist, kann es mit dem Kandieren der Zitronen und der Glasur losgehen.
- Dafür zwei weitere Zitronen waschen und in schmale Scheiben schneiden. Das Wasser in einem Topf erhitzen und die Zitronenscheiben für 5 Minuten bei mittlerer Hitze mitkochen. Dann die Zitronen herausheben und auf einem Tuch abtropfen lassen. Währenddessen den Zucker zum Wasser hinzufügen und nochmals 5 Minuten kochen lassen. Schließlich nochmals die Zitronenscheiben ins Zuckerwasser geben und ca. 10 Minuten köcheln lassen, bis sich die Flüssigkeit reduziert und ein Sirup entsteht. Die Zitronenscheiben herausholen und auf einem Teller nebeneinander auflegen.
- Die Tarte mit den etwas abgekühlten Zitronen belegen und den restlichen Sirup gleichmäßig darüber verteilen. Abkühlen lassen und sobald der Sirup geliert ist, sein sauerstes Zitronengesicht aufsetzen, die anderen zum Lachen bringen und gemeinsam ein Stück Tarte genießen.
Die Glasur und das Kandieren der Zitronen war für mich Erste Hilfe, um ein paar Unebenheiten der Tarte zu kaschieren. Eigentlich ist sie auch ohne den kandierten Zitronen ein Träumchen, weshalb ihr Schritt 6 und 7 auch auslassen könnt. Das ist v.a. allen Zuckermäulern zu empfehlen, da die Tarte mit der Kandierung eine leicht säuerliche Note bekommt, die manchen vielleicht ein dauerhaftes Zitronengesicht verpassen könnte.
mmmh… DAS muss ich probieren!
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Oh ja! Musst Du wirklich 🙂
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Deine Improvisation scheint dir gelungen. Schaut sehr ästhetisch aus, war bestimmt mindestens genauso lecker! Ich liebe Zitronen. Du hast einen besonderen Schreibstil, gefällt mir sehr! Herzlich, Schana
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Vielen Dank für Deinen lieben Kommentar! Die Tarte war wirklich richtig lecker, vielleicht hast Du ja mal Zeit und Lust, sie auszuprobieren 🙂
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